Chronik

Riedener Chronik

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Rieden e.V.

32 Männer waren es, die am 30.. September 1881 auf Anregung der Sonthofer Feuerwehr die Freiwillige Feuerwehr Rieden gründeten.

Die Ortsgemeinde Rieden unterstützte die junge Gemeinschaft tatkräftig. An Löschgeräten standen bei der Gründung zur Verfügung:
eine zweirädrige Saug- und Druckspritze mit 170 m Hanfschläuchen sowie drei Saugschläuchen, welche die Ortsgemeinde schon am 01.06.1879 mit eine Kostenaufwand von 1.135,49 Mark angekauft hatte.
Sofort nach Gründung des Vereines wurde demselben von der Ortsgemeinde Rieden ein zweirädriger Schlauchwagen, eine Ausstell-Leiter mit Stützstangen und sechs Feuerkübel aus Hanfgarn zu Verfügung gestellt. Am 25. März wurde die Riedener Wehr nach steter Aufwärtsentwicklung dem Landesverband angeschlossen. Im gleichen Jahr bestand sie auch ihre Feuertaufe bei einem Brand in Sonthofen, im „Gasthaus zum Löwen“. Verschiedene Schwierigkeiten wurden im Laufe der folgenden Jahre jedes Mal durch Kameradschaft und Begeisterung für die Sache überwunden. Mit einem Kostenaufwand von 5.000,00 Mark erstellte die Ortsgemeinde 1911 das Feuerwehrhaus.
Der 1. Weltkrieg sah 40 aktive Mitglieder – das war der größte Teil – an der Front stehen. Neun von ihnen kehrten nicht mehr zurück. Nach dem Kriege stieg  die Mitgliederzahl auf 79. Der Anschluss Riedens an die Hochdruck-Wasserversorgungsanlage der Hauptgemeinde war 1923 ein wesentlicher Fortschritt im Feuerschutz. Auch die Ausrüstung wurde Dank der Opferfreudigkeit der Bevölkerung und kommunalen Unterstützung ständig verbessert. Die Feier des 50 jährigen Bestehens am 28. Juni 1931 war mit einer Fahnenweihe verbunden.
Der zweite Weltkrieg ließ dann wieder Schatten heraufziehen. 37 Mann mussten zum Kriegs-
dienst einrücken, andere wurden dienstverpflichtet. Frauen sprangen in die Bresche. Auch dieser Krieg forderte seine Opfer unter den Feuerwehrleuten, von denen zwei gefallen und zwei vermisst sind. Seit der Neugründung des Vereins 1947 war die Vorstandschaft bemüht, Nachwuchs heranzuziehen, was auch von Erfolg gekrönt war.

Als besonderer Markstein in der Geschichte galt die Feier des 75 jährigen Gründungsfestes am 09. September 1956. 
103 Mitglieder konnten mit den Gästen und der gesamten Bevölkerung von Rieden das Fest bei strahlendem Sonnenschein begehen.
Richtlinien des Staates, zum Ausbau von Stützpunktwehren bedeuteten für uns, dass wir nur noch für eine Gruppe Ausrüstung erhalten. Das starke Absinken des Grundwasserspiegels in unserem Gebiet führte dazu, dass unsere Wasserentnahmestelle für die Motorspritze ( bei Hold S.) im Jahre 1957 auszutrocknen drohte. Durch das Schließen der gemeindlichen Wasser-Ringleitung im Ortsbereich Rieden, ergab sich im Jahr 1959 die Möglichkeit, mehrere Hydranten zu setzen, was für den Feuerschutz einen erheblichen Fortschritt brachte. 
Eine größere Reparatur unserer Motorspritze (TS 8) führte deshalb zum Tausch gegen einen Handschlauchwagen von der Feuerwehr Sonthofen. Feuerwehralarm gab es am 13. Dezember 1964, als auf der Baustelle der Ostrachbrücke – der Fa. Grün & Bilfinger – ein Brand ausgebrochen war. In Zusammenarbeit mit der Sonthofer Feuerwehr wurde der Brand bekämpft. Leider kam für einen Bauarbeiter jede Hilfe zu spät.
Überlegungen übergeordneter Stellen bezüglich der Auflösung der Filialwehren Berghofen, Binswangen und Rieden, scheiterten an der Einigkeit derer.
Am 31. Oktober 1971 wurde das 90 jährige Bestehen unserer Wehr mit einem Gottesdienst und einem gemütlichen Beisammensein im Schützenkeller in Rieden gefeiert.
Durch den Bau des Pfarrzentrums in Rieden, sah unsere Wehr erstmals die Möglichkeit einen 
langersehnten Wunsch in die Tat umzusetzen. Am 10. Juni 1979 wurde unser erstes örtliches Feuerwehrfest dort abgehalten, um unsere Finanzen etwas aufzubessern und Mittel für die Beschaffung von Ausrüstung für unsere aktiven Kameraden zu bekommen. Die Abhaltung eines jährlichen Feuerwehrfestes wurde damit Tradition.

Das Jahr 1981 war für unsere Wehr ein sehr ereignisreiches Jahr. Am 15. Mai 1981 erwarb die Feuerwehr Rieden das erste Fahrzeug in der Vereinsgeschichte – aus eigenen Mitteln – einen gebrauchten Borgward der Freiwilligen Feuerwehr Bihlerdorf zum Preis von 
DM 400,00. Eine neue Ära begann.In der Zeit von 13. bis 15. April 1981 wurde eine Haussammlung im Ortsteil Rieden, mit sehr gutem Erfolg durchgeführt.
Vom 28. bis 31. Mai 1981 fand das 100 jährige Gründungsfest in einem Festzelt auf dem kirchlichen Grundstück zwischen dem Kindergarten und der Fa. Steinhilber statt. Den Höhepunkt der Festtage bildete der von Herrn Pfarrer Bäurle zelebrierte Festgottesdienst mit
26 teilnehmenden Wehren in der Kirche „St. Christoph“ und der Weihe der neuen Vereinsfahne (Fa. Buri, Würzburg). Ein eigenes Album erinnert an die gelungenen Festtage.
Die fortwährende Entwicklung der Wehr erforderte den Ausbau eines Schulungsraumes in unserem Feuerwehrhaus. Eine Baugenehmigung wurde uns am 13.11.1983 erteilt. In Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung der Stadt Sonthofen wurde dieses Bauvorhaben vollzogen.
Eine böse Überraschung brachte unserer Wehr das Jahr 1989, als unser liebgewonnenes Feuerwehrauto bei einer Bewegungsfahrt den Geist aufgab. Eine Reparatur war aufgrund des Alters des Fahrzeuges und der teuren Ersatzteilbeschaffung sinnlos.
Der Kauf eines TSF über die Stadt Sonthofen erfolgte am 13.03.1991, deren ökumenische Weihe am 09.06.1991 anlässlich unseres 110 jährigen Feuerwehrfestes erfolgte. An diesem Kauf beteiligte sich die Wehr mit einem erheblichen Betrag.
Nachdem das neue Auto nur eine begrenzte Anzahl von Einsatzkräften aufnehmen kann, fasste unsere Vorstandschaft den Beschluss, ein Mannschafts-Transportfahrzeug  aus eigenen Mitteln zu beschaffen. Viele, freiwillige Helferstunden von unseren Feuerwehrkameraden ermöglichten es, im Jahr 1995 das Problem zu lösen.
Die weitere Entwicklung im Brandschutz machte die Einführung einer „schweren Atemschutzgruppe“ im Jahr 1996 erforderlich.
Verschiedene notwendige Baumaßnahmen im und am Feuerwehrhaus machten im Jahr 1997 die Sanierung der Außenfassade notwendig.
Das Pfingsthochwasser – das besagte Jahrhunderthochwasser – im Mai 1999 hat uns gezeigt, wie gut und notwendig unsere Wehr und deren Ausrüstung ist.
Weitere, größere Anschaffungen, die aufgrund der steten Entwicklung notwendig waren, zwangen uns zur Überlegung, einen Anbau an unser Feuerwehrhaus ins Auge zu fassen. Nach Verhandlungen mit der Stadt Sonthofen, unseren Nachbarn und der Erstellung eines Finanzierungsplanes, sahen wir im Spätsommer 1999 die Möglichkeit einer Realisierung des Vorhabens. Unter Mithilfe der Stadt sowie Spenden namhafter Firmen von Sonthofen und Rieden und dem Einbringen von 1.940 Stunden Eigenleistung der Kameraden unserer Wehr war es möglich, beim Feuerwehrfest am 03.06.2000 die Räumlichkeit segnen zu lassen und allen Helfern herzlichst zu danken.
Nachdem der Erweiterungsbau abgeschlossen war, wurde noch die notwendige Anschaffung und der Ausbau eines Anhängers für FEUER – WASSER – UNFALL aus eigenen Mitteln verwirklicht.

BorgwartBorgwart bis 1989 im Einsatz TSFAb 1991 TSF, von 1989 bis 1991 waren wir zu Fuß unterwegs MTF1995: T4-Kombi als Mannschaftstransportfahrzeug Atemschutzeinführung1996: Einführung Atemschutzgruppe

Ein erneutes schweres Hochwasser im August 2005 hat uns erneut gezeigt, wie notwendig die Filialwehren und deren Ausrüstung sind.

Im Jahre 2006 war es nun soweit – unsere Wehr konnte in den Räumen und auf den Freiflächen der Pfarrei St. Christoph ihr 125-jähriges Jubiläum feiern. 
Ebenso begann in diesem Jahr die Vorplanung für die Ersatzbeschaffung unseres Mannschaftstransport-fahrzeuges. Da das Fahrzeug zu 100 % aus Eigenmitteln finanziert werden musste, galt es Überlegungen anzustellen, wie eine Finanzierung erfolgen könnte (Haussammlung – Spendenaufrufe – Veranstaltungen usw.) Am 29. Juli 2009 konnte dann das Fahrzeug endlich feierlich im Rahmen unseres Feuerwehrfestes geweiht werden. Die Gesamtkosten betrugen 48.399,49 Euro. Die Haussammlung, welche 1 Woche Zeit in Anspruch nahm, brachte immerhin rd. 6.000,00 Euro ein und die Stadt Sonthofen beteiligte sich doch noch mit einem Zuschuss von 12.000,00 Euro. 

Am 23. Januar 2009 verstarb unser Ehrenkommandant Sepp Dietrich.

Neue Rolltore bekam unser Feuerwehrhaus im Sommer 2010, passend zu unserem am 08. Oktober 2010 ausgeliefertem neuen TSF-W. Endlich hatten wir ein Fahrzeug mit einem 750 Liter Tank, einer Tragkraftspritze, die direkt an den Tank angeschlossen ist, ein Schaum-zumischgerät, 4 Atemschutzgeräte und einen Stromerzeuger mit 2 x 1000 Watt Strahlern. Durch dieses Fahrzeug ist es nun gewährleistet, dass wir bei Eintreffen am Einsatzort sofort mit der Hilfeleistung beginnen können ohne erst einen langwierigen Wasseraufbau vornehmen zu müssen. Die Weihe dieses Fahrzeuges erfolgte ebenfalls im Rahmen unseres Feuerwehrfestes am 16. Juli 2011. 

Durch Mannschaftszuwachs und Mehrplatzbedarf in der Garage erfolgte im Jahr 2012 ein Umbau der unteren Räume.

Am 03.01.2014 verstarb unser Ehrenvorstand Gustav Lautner.

Im Jahre 2016 erfolgte ein Anbau an das Feuerwehrhaus um einen Abstellplatz für unseren, in Eigenregie gebauten Hänger, zu bekommen.

Von Februar bis Mai 2018 erfolgte eine Komplettrenovierung unseres Feuerwehrstübles, auch die Küche und der Gang bekamen einen neuen Bodenbelag. All diese Arbeiten wurden – wie immer – von unseren Feuerwehrkameraden ausgeführt.

Nach wie vor, ist unsere Vorstandschaft mit Erfolg bemüht, Nachwuchs heranzubilden, um Leben, Hab und Gut des Nächsten zu schützen, was der heutige Mitgliederstand von über 250 Mitgliedern mit 34 Aktiven beweist.
Hoffen wir, dass der edle Geist von Generation zu Generation weitergeleitet wird, getreu dem Wahlspruch: EINER FÜR ALLE – ALLE FÜR EINEN.

MTF neu2008 Neuanschaffung MTF HängerüberdachungHängerüberdachung im Einsatz beim Feuerwehrfest